Wenn Sie ein geschwollenes Augenlid haben, kann dies bereits auf eine Augenlidentzündung hinweisen. Dabei hat sich eine Drüse am Lidrand oder im Lid entzündet, sodass es anschwillt und als störend empfunden wird. Besonders schmerzhaft wird es, wenn Bakterien wie Staphylokokken in die Drüsen gelangen und sich Eiter bildet. In diesem Zusammenhang spricht man von einem Gerstenkorn (auch Hordeolum genannt), welches sich meist am Lidrand zwischen den Wimpern befindet. Im Gegensatz dazu ist ein Hagelkorn (Chalazion) meist schmerzfrei und entsteht nicht durch eine bakterielle Entzündung, sondern wenn sich das in den Drüsen befindliche Sekret verhärtet und nicht mehr richtig abfließen kann und dadurch verstopft. Erfahren Sie, welche Unterschiede noch zwischen Gerstenkorn und Hagelkorn bestehen und wie Sie diese effektiv behandeln können.
Das Gerstenkorn ist eine Infektion verschiedener Drüsen der Augenlider. Hierbei sind dann die an den Augenlidern befindlichen Talg- und/oder Schweißdrüsen entzündet. Es äußert sich als kleine, gerötete, erwärmte, pickelartige und schmerzhafte Schwellung am Lidrand. Ein Gerstenkorn entwickelt sich innerhalb von ein oder zwei Tagen. Nach der Reifung zeigt sich auf seiner Oberfläche eine weißlich-gelbe Eitertasche.
Die Eitertasche bildet sich üblicherweise am äußeren Lidrand aus (äußeres Gerstenkorn), kann aber auch auf der Innenseite des Augenlids, die dem Auge aufliegt, auftreten (inneres Gerstenkorn).
Die Augenlidentzündung in Form eines Gerstenkorns ist leicht zu erkennen. Es tritt am inneren Rand oder an der Außenseite des Lids auf und verdankt seinen Namen der Tatsache, dass es das Aussehen und die Größe eines pflanzlichen Gerstenkorns ähnelt.
Der betroffene Bereich ist üblicherweise gerötet, geschwollen und schmerzhaft. Schließlich tritt im Zentrum des Gerstenkorns eine gelbliche Eiterspitze auf. In der Regel öffnet sich ein Gerstenkorn nach einigen Tagen von selbst. Der Eiter entleert sich und das Gerstenkorn kann spontan abheilen. Im Zweifelsfall sollte ein Augenarzt oder eine Augenärztin aufgesucht werden, um eine Diagnose zu erhalten und das Gerstenkorn zu behandeln.
Ein Gerstenkorn ist eine Infektion verschiedener Drüsen der Augenlider und wird üblicherweise durch Bakterien aus der Gruppe der Staphylokokken verursacht. Es kann in jedem Alter auftreten, ist aber bei Erwachsenen häufiger.
Faktoren, die das Auftreten dieser Augenlidentzündung begünstigen:
Ein Hagelkorn (in der medizinischen Fachsprache „Chalazion“) entwickelt sich innerhalb von ein bis zwei Tagen und ist ein kugelförmiger, geröteter Knoten am Lid, der zu Beginn Schmerzen verursachen kann, die aber später wieder abklingen. Der Knoten, der durch einen Sekretstau durch den Verschluss einer Talgdrüse (z. B. Meibom-Drüse) entsteht, kann eine Linsen- oder Erbsengröße entwickeln und in einigen Fällen sogar die Größe einer Olive erreichen. Das Hagelkorn kann auf der Außenseite des Lids auftreten, wo es leicht erkennbar ist. Es kann sich aber auch auf der Innenseite befinden. Dann ist das Lid außen lediglich gerötet und geschwollen. In diesem Fall muss das Lid evertiert (die Innenseite nach außen klappen) werden, um das Hagelkorn sehen zu können.
Das Chalazion entsteht aufgrund eines Sekretstaus durch Verschluss einer Talgdrüse (z. B. Meibom-Drüse). Die Meibom-Drüsen produzieren ein fetthaltiges Sekret, das die äußere Schicht des Tränenfilms bildet und verhindert, dass der wässrige Bestandteil zu schnell verdunstet. Die Drüsen in den Lidern sind über einen kleinen kaum sichtbaren Ausgang mit dem freien Lidrand verbunden. Dieser Gang kann blockiert sein, sodass das produzierte Meibom-Sekret nicht mehr abfließen kann. Die Drüse verstopft und schwillt an. Es kann zu einer Entzündung und manchmal auch zu einer Infektion kommen.
Einige Menschen haben eine besondere Anfälligkeit, Hagelkörner auszubilden. Das Entstehen eines Hagelkorns wird durch trockene Augen oder eine Augen-Rosazea (med. „Ophthalmo-Rosazea“) begünstigt. Dabei kommt es zur Verdickung des in den Meibom-Drüsen gebildeten Fett-Sekrets, sodass dieses nur schwer oder gar nicht mehr aus den Drüsen abfließen kann.
Bei einer Augenlidentzündung ist die tägliche Reinigung der Augenlider das A und O. Wenn Sie vermuten an einem Gersten- oder Hagelkorn zu leiden, sollten Sie von einem Arzt die Diagnose bestätigen lassen. Nur dieser kann Ihnen eine geeignete Therapie verordnen. Dennoch ist eine tägliche Lidhygiene in drei Schritten bei einer Augenlidentzündung sehr empfehlenswert, um Verkrustungen, Bakterien oder Verunreinigungen an den Augenlidern zu entfernen und zuvor mit einer Wärmebehandlung das Sekret in den Talgdrüsen zu verflüssigen. Außerdem sollten Kontaktlinsenträger während einer Entzündung am Augenlid auf das Tragen einer Brille ausweichen, Kontaktlinsen könnten das Auge zusätzlich reizen. Auch benetzende Augentropfen können helfen, die Beschwerden von einem Gerstenkorn oder Hagelkorn zu lindern.