Lidrandentzündung (Blepharitis)

Es befinden sich zahlreiche kleine Meibom-Drüsen in unseren Augenlidern, die unsere Augen schützen. Das fetthaltige Meibom-Sekret bildet die äußere Schicht des Tränenfilms – die Lipidschicht. Sobald diese Drüsen in ihrer Funktion beeinträchtigt oder verstopft sind, gelangt nicht genügend fetthaltiges Sekret auf den Tränenfilm, so dass sein wässriger Anteil zu schnell verdunstet. Aus diesem Grund tritt die Lidrandentzündung (Blepharitis) sehr häufig mit einer begleitenden Benetzungsstörung, dem Trockenen Auge auf. Typische Symptome sind z. B. jucken oder brennen. Wie genau diese Augenerkrankung entsteht und wie Sie diese vorbeugen können, wollen wir Ihnen in diesem Beitrag beantworten.

Was genau versteht man unter einer Lidrandentzündung?

Bei einer Lidrandentzündung (Blepharitis) handelt es sich um eine Verstopfung der Talg- oder Meibomdrüsen an den Augenlidern. Sind die Meibom-Drüsen in ihrer Produktion des fetthaltigen Sekrets beeinträchtigt, die für die Lipidschicht des Tränenfilms verantwortlich sind, verdunstet der wässrige Anteil zu schnell und lässt das Auge austrocknen.

Die Folge: juckende, brennende und verkrustete Augenlider.

Allerdings sollten Sie eine Lidrandentzündung nicht mit einer Bindehautentzündung verwechseln. Zwar sind die Symptome  ähnlich, aber es gibt einen wesentlichen Unterschied. Eine Bindehautentzündung ist eher akut und lässt bereits nach einigen Tagen mit einer richtigen Behandlung wieder nach. Eine Lidrandentzündung kann hingegen ohne Behandlung über Monate anhalten und klingt nicht von selbst ab.

Querschnitt des Auges mit einer Lidrandentzündung

Risikofaktoren und Ursachen

Eine Lidrandentzündung kann von vielen Faktoren ausgelöst werden. Nicht nur eine mangelnde Hygiene der Augenpartie, sondern auch äußere Umwelteinflüsse wie z. B. zu trockene Luft, Staub, Zigarettenqualm, bestimmte Stoffe in Kosmetika, Allergien, Hauterkrankungen (z. B. Neurodermitis, Akne, Rosazea) oder allgemeine Erkrankungen wie Rheuma, Schilddrüsenerkrankung oder Diabetes können die Gründe für entzündete Lider sein. 

Trockene Luft
Kosmetika
Hauterkrankungen (z. B. Rosazea)

Unterschiedliche Formen einer Lidrandentzündung

Anteriore Blepharitis – Vordere Lidrandentzündung

Bei der vorderen Lidrandentzündung ist der äußere sichtbare Bereich der Lider und Lidränder gerötet und jucken, die Wimpern sind verkrustet oder können ausfallen.

Posteriore Blepharitis – Hintere Lidrandentzündung

Bei der hinteren Lidrandentzündung, sind die Meibom-Drüsen, die sich im Inneren des Lids befinden betroffen – sie sind in ihrer Funktion beeinträchtigt oder verstopft.

Die Lidrandentzündung kann sich außerdem an unterschiedlichen Stellen am Augenlid entwickeln:

  • Blepharitis squamosa: Hierbei handelt es sich um eine Erkrankung, wo sich oft weißgraue, fettige Schuppen am Lidrand bilden.
  • Blepharitis ulcerorsa: Bei dieser Form entstehen kleine Gewebeverletzungen (Geschwüre) und Verkrustungen. Hier spricht man oft auch von einer geschwürigen Lidrandentzündung.
  • Blepharitis angularis: Entzündung der Augenlider, vor allem am Augenlidwinke.
  • Demodex Blepharitis: Ein verstärkter Befall der Drüsen in den Augenlidern mit Demodex-Milben.
  • Gerstenkorn (Hordeolum): entsteht, wenn Bakterien (z. B. Staphylokokken) in die Drüsen gelangen.
  • Hagelkorn (Chalazion): chronische Augenentzündung und entsteht infolge einer Verstopfung des Ausführungsganges der Drüse.

Welche Symptome können bei einer Lidrandentzündung auftreten?

Blepharitis (Lidrandentzündung) – häufige Symptome:

  • Reizung, Brennen am Lid
  • Juckreiz am Augenlidrand
  • Tränende Augen
  • gerötetes Auge oder gerötete Augenlider
  • Fremdkörpergefühl im Auge
  • Verkrustungen oder Schuppenbildung an den Wimpern u./o. Lidern
  • Geschwollene Augenlider
  • Verklebte Wimpern (besonders morgens nach dem Aufstehen)
  • häufiges Blinzeln
  • Lichtempfindlichkeit
  • Kontaktlinsenunverträglichkeit
Verkrustungen, gerötete Lidränder und brennende, gereizte Augen

Wie lässt sich eine Lidrandentzündung effektiv behandeln?

Wenn Sie von einer Lidrandentzündung betroffen sind, sollten Sie auf eine regelmäßige Augenlidhygiene in Ihren Alltag integrieren. 

Besonders empfehlenswert ist die Durchführung einer Lidhygiene in 3 Schritten:

  1. Liderwärmung
  2. Lidmassage
  3. Lidreinigung

Zu Beginn der Erkrankung sollte die Lidhygiene im besten Fall zweimal täglich erfolgen.

 

Lidrandentzündungen können häufig auftreten, aber sind in der Regel gut zu behandeln. Um die Beschwerden zu lindern, sollten Sie regelmäßig eine Lidhygiene durchführen. Eine Einnahme von Medikamenten ist nur unter bestimmten Voraussetzungen sinnvoll, wenn die Lidrandentzündung z. B. durch eine Allergie oder Infektion ausgelöst wurde. Dazu sollten Sie unbedingt Ihren Arzt um Rat fragen, um die genauere Ursachen untersuchen zu lassen.

Lidrandpflege zur Vorbeugung und für ein besseres Wohlbefinden

Meiden Sie bestimmte Reizungen wie z. B. Staub, trockene Heizungsluft oder Zigarettenrauch. Achten Sie außerdem darauf, sanfte Kosmetik und dekorative Schminkprodukte zu wählen, welche die Lider nicht zusätzlich reizen könnten.

Binden Sie die Lidreinigung mit dafür geeigneten Lidreinigungs-Produkten in Ihre tägliche Körperhygiene-Routine mit ein.

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